Gideon betet zu Gott

Anbetung vor dem Sieg

Jürgen Ferrary
16. August 2025

Ich kenne viele Situationen, da war ich mir meines Sieges sicher – und stürmte einfach los. Die andere Sportmannschaft schien schwächer, ich fühlte mich einer Argumentation überlegen oder dachte, ich würde ausgewählt werden, weil ich die besseren Voraussetzungen mitbrachte. Doch nicht selten endete diese Selbstsicherheit im Desaster.

Gideon hatte von Gott eine klare Zusage: Er sollte Israel von den Midianitern befreien. Und Gott selbst hatte ihm geboten, sein Heer von 32.000 Mann auf nur 300 zu reduzieren. Warum? Damit niemand auf die Idee käme, Israel hätte aus eigener Kraft gesiegt. Gott wollte deutlich machen: Der Sieg kommt von ihm.

Diese Gefahr – uns selbst zu überschätzen – lauert immer wieder. Gideon hätte also allen Grund gehabt, mit seinen 300 Männern loszuziehen. Aber er tat etwas anderes:

„Als Gideon den Traum und die Deutung gehört hatte, warf er sich nieder und betete Gott an. Dann kehrte er ins israelitische Lager zurück und rief: »Los! Der Herr gibt die Midianiter in eure Gewalt!«“ (Richter 7,15 HfA)

Gideons Geschichte lehrt uns eine geistliche Wahrheit: Anbetung kommt oft vor dem Sieg.
Es ist leicht, Gott nach dem Durchbruch zu loben. Doch echter Glaube zeigt sich darin, Gott vorab zu loben – in Erwartung dessen, was er tun wird.

Wenn ich Gott anbete, dann verlagert sich mein Fokus: Weg vom Problem – hin zu Gott.
Weg von der Angst – hin zum Vertrauen.
Weg von der Verzweiflung – hin zur Hoffnung.

Welche Kämpfe musst du gerade bestehen? Welche Unsicherheiten bedrängen dich heute? Vielleicht siehst du einen großen Berg vor dir. Vielleicht wartest du auf einen Durchbruch oder fühlst dich von einem dichten Nebel der Ungewissheit umgeben.

Gerade dann lade ich dich ein:
Nimm dir Zeit für Anbetung.

In unserer Gemeinde beginnen wir den Gottesdienst mit einer Anbetungszeit. Nicht nur, um uns auf die Predigt einzustimmen – sondern auch, um Gottes Wirken Raum zu geben. Anbetung erinnert uns daran, wer Gott ist: treu, liebevoll, allmächtig – und dass er als Vater einen guten Plan hat.

Wenn wir Gott anbeten, richten wir unser Herz neu aus. Wir bringen unsere Sorgen unter seine Herrschaft. Anbetung schafft Raum, damit Gottes Kraft in unser Leben hineinspricht.

Gideon tat das, bevor der Sieg sichtbar wurde. Auch wir dürfen – und sollen – Gott schon vor dem Durchbruch loben.
Aber auch mittendrin im Kampf dürfen wir still werden, aufhören zu kämpfen – und Gott die Ehre geben. Vertrauen, dass er schon längst am Werk ist.

Lasst uns anbeten, bevor wir den Sieg sehen.
Lasst uns danken, dass er für uns kämpft.
Lasst uns ihn bitten, unseren Glauben zu stärken, wenn unser Vertrauen ins Wanken gerät.

Denn: Er hat alles unter Kontrolle.

Sei gesegnet!

„Wenn du das Ziel nicht mehr siehst, dann schau nach oben“ (Unbekannt).

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